Samstag, 9. Mai 2015

Arbeiten in exponierten Lagen - Praxisseminar Sichern und Rückhalten

von Christoph Gruber

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Zuletzt am Sonntag, 17. Mai 2015 geändert.

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Die Unwetter der vergangen Tage zeigten wieder deutlich wie schnell jede Feuerwehr in die Lage kommen kann an exponierten Stellen in den Einsatz gehen zu müssen. Bei Wind und Wetter sollen die Einsatzkräfte Sicherungsarbeiten durchführen um den Schaden möglichst gering zu halten.

Leider kommt es öfters vor, dass die Eigensicherheit hierbei massiv vernachlässigt wird und es auch unnötigerweise zu fatalen Unfällen kommt. Um in Krems solche Tätigkeiten möglichst sicher durchführen zu können wird der Bereich Sichern und Rückhalten massiv geschult.

Um den besten Ausbildungserfolg zu erzielen wird die Thematik „Sichern und Rückhalten“ im Rahmen eines tagesfüllenden Seminars behandelt. Am Samstag den 9.5.2015 nahmen 11 Kameraden aus den Feuerwachen Gneixendorf, Hollenburg, Rehberg, und der Hauptwache am 2. Praxisseminar Sicher und Rückhalten teil.

Das Ausbilderteam um Dominik Kormesser sorgte für beste Wissensvermittlung, ohne die Auszubildenden zu überfordern. Der erste Stationsbetrieb gab einen Überblick über die theoretischen Grundlagen, Knotenkunde sowie das Kennenlernen der vorhandenen Geräte.


Nachdem die Grundlagen saßen, ging es langsam in die praktische Anwendung der Grundlagen. Sowohl mit dem einfachen Geräten wie Abseilachter, aber auch dem Sicherungsgerät wurden die Sicherungsmöglichkeiten geübt.


Nach dem Mittagessen war vor allem die Rettung von dem tieferen Niveau am Programm. Das Rollgliss-Rettungsgerät mit dem dazugehörigen Dreibein wurde beübt. Zusätzlich wurden die Grundlagen der Schachtrettung und Wege zur schnellen Rettung erörtert.


Ehe es zur Abschlussübung ging, konnten die Teilnehmer sich im sicheren Vorgehen beweisen. Es galt unter laufender Nachsicherung entlang einer Absturzkante vorzugehen und anschließend den Arbeitsplatz für weitere Einsatzkräfte zu sichern.


Den Abschluss des Tages bildete nun eine Einsatzübung. Im Bereich der Bundesforste waren zwei Wanderer ca. 8 Meter eine Böschung abgestürzt. Die Übungsteilnehmer rückten mit Tank 3 und der Drehleiter Übungsort aus.
Ein Einweiser erwartete bereits die Einsatzkräfte und lockte sie an die Nähe der Absturzkante. Unverzüglich ging ein Retter gesichert zu den beiden Verletzten vor und konnte deren Zustand berurteilen und die Erstversorgung durchführen.

Parallel wurde eine Möglichkeit geschaffen die Drehleiter über den Verletzten zu positionieren und mit dem Rollgliss einen zweiten Retter abzulassen.
Nachdem sich beide Retter auf der schiefen Ebene positionierten, wurde die Korbtrage abgelassen und nacheinander konnte beide Verletzten aus dem Graben gerettet werden.


Selbstverständlich waren im Rahmen der ersten Einsatzübung die Abläufe noch nicht 100 % perfekt und flüssig, jedoch wurde immer 100% sicher gearbeitet. Nachdem bei dieser Übung sich das Risiko zwischen Übung und Einsatz nicht unterschied wäre ein anderes Arbeiten auch nicht möglich gewesen.

Kurz nach 17:00 Uhr waren alle Fahrzeuge wieder einsatzbereit aufgepackt. Unmittelbar nach der Einsatzübung absolvierten die Übungsteilnehmer noch einen Realeinsatz. Und gegen 18:00 Uhr konnte dann etwas verspätet die Nachbesprechung durchgeführt werden.

Zusammenfassend waren alle von diesem Seminar begeistert und werden künftig sicherer im Einsatz arbeiten.

Freiwillige Feuerwehr Krems/Donau - Arbeiten in exponierten Lagen - Praxisseminar Sichern und Rückhalten