Trafobrand sorgt für Stromausfall in Krems

von Christoph GruberZuletzt am Mittwoch, 15. Mai 2019 geändert.
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Die Kremser Bevölkerung konnte sich einen kurzen Überblick über ein Blackout machen, welches derzeit von Ministerien und Einsatzorganisationen fiktiv beübt wird. Am 14. Mai kam es in Teilen von Krems zu einem einstündigen realen Stromausfall.

Gegen 20:30 Uhr wurde die Stadt dunkel, auch in der Feuerwehrzentrale war eine kurze Stromschwankung merkbar. Wenige Minuten später überschlugen sich die Ereignisse in der Alarmzentrale.

Zuerst ging die Meldung über eine brennende Trafostation in der Neustiftgasse in Weinzierl ein. Unverzüglich wurden die Einsatzkräfte der Feuerwachen Hauptwache und Gneixendorf zu diesem Brand disponiert. Nachdem noch Personal mit den Aufräumtätigkeiten des Silobrandes beschäftigt war, konnte unverzüglich ein Tanklöschfahrzeug ausrücken.

Während der Störungsdienst informiert wurde, liefen die nächsten Einsatzmeldungen in der Alarmzentrale ein: im Bereich der Kaiser-Friedrich-Straße meldeten mehrere Anrufer eine Verpuffung, Rauchentwicklung und Gasgeruch. Ebenfalls ging der Brandmeldealarm eines Gewerbebetriebs im Ortsteil Lerchenfeld ein.

Rasch wurden die Einsatzkräfte auf die unterschiedlichen Einsatzorte aufgeteilt und zusätzlich wurde die Feuerwache Rehberg alarmiert.

Bei der Trafostation stellten die Einsatzkräfte fest, dass es zu einem Rauchaustritt aus dem Dachbereich kam. Ein Atemschutztrupp bereitete eine Löschleitung vor und blieb bis zum Eintreffen des Störungsdienstes in Bereitstellung. In der Zwischenzeit kam es zu weiteren Lichtbögen aus dem Trafohaus.

(c) Manfred Wimmer(c) Manfred Wimmer(c) Gruber Christoph(c) Manfred Wimmer(c) Manfred Wimmer

Zeitgleich wurden in der Kaiser-Friedrich Straße von der Feuerwehr Absperrmaßnahmen durchgeführt. Nachdem der wahrgenommene Geruch nicht genau zuzuordnen war, wurde das angrenzende Gebäude geräumt und Messungen durchgeführt. Es konnte ein erhöhter Wert an Kohlenstoffmonoxid gemessen, jedoch kein Anzeichen für einen Gasaustritt wahrgenommen werden. Hier stand auch das Rote Kreuz Krems unterstützend zur Seite. Die Polizei übernahm die Betreuung von besorgten Bürgern, deren Alarmanlage aufgrund des Stromausfalls ohne Funktion war.

Laufend wurden in der Alarmzentrale mehrere Anrufe aufgrund des Stromausfalls in Krems betreut.

Ein Tanklöschfahrzeug und die Drehleiter arbeiteten den Brandmeldealarm ab, welcher sich als Täuschungsalarm herausstellte.

Mit dem Eintreffen der Techniker der Energieversorger wurde festgestellt, dass es zu einem Kabelbrand einer 20 kV-Leitung kam, welcher in Zusammenhang mit den Ereignissen stand. Dies verursachte auch den unklaren Geruch, welcher als Gasaustritt befürchtet wurde.

Ebenso gingen auch Meldungen von zwei Kremser Parkdecks ein, aus welchen Fahrzeuge nicht mehr ausfahren konnten. Einmal konnte die Hausverwaltung erreicht werden, in einem weiteren Fall konnte ein Löschfahrzeug am Heimweg die Öffnung der Ausfahrt vornehmen.

Kurz nach 22:00 Uhr waren alle Einsätze der Feuerwehr aufgrund des Elektrogebrechens beendet, auch die Stromversorgung konnte Großteiles wiederhergestellt werden.

In der Alarmzentrale zeigte sich wieder der große Vorteil des Leitstellenverbundes mit den Alarmzentralen in Amstetten und Mödling, welche mehrere Notrufe abarbeiteten. Das Team der Öffentlichkeitsarbeit machte die Entdeckung, dass viele Bürger auch schon bei kurzfristigen Ereignissen sehr unvorbereitet reagieren. Hierfür empfehlen wir diverse Ratgeber des Zivilschutzverbandes, welche hier zu finden sind: NÖ Zivilschutzverband Blackout


Eingesetzte Kräfte:

58 Einsatzkräfte der Feuerwehr

1 Drehleiter
4 Hilfeleistungsfahrzeuge
1 Kleinlöschfahrzeug
1 Mannschaftstransportfahrzeug
3 Tanklöschfahrzeuge

FW Gneixendorf
FW Hauptwache
FW Rehberg

Brandursachenermittler
EVN
Polizei
Rotes Kreuz Krems