Ausbilder der FF Krems bei International Fire Instructor Workshop 2016 in Ottawa eingeladen

von Alfred DunshirnZuletzt am Freitag, 10. Juni 2016 geändert.
Bislang 4068x gelesen.

Vom 30. Mai bis 3. Juni 2016 fand in Ottawa (Kanada) am Campus der Carleton University der 9. International Fire Instructor Workshop (IFIW) in Verbindung mit Ottawa F.I.R.E 2016 statt. Auf den am 30. und 31. Mai stattgefundenen Workshop, der dem Erfahrungsaustausch von Feuerwehrleuten, Ausbildnern, Forschern und Technikern dient, folgten vom 1. bis 3. Juni öffentlich zugängliche Vorträge weltweit führender Experten in Sachen Brandbekämpfung und Feuerwehrtechnik. Entsprechend dem Motto der Ottawa F.I.R.E. 2016: Firefighter, Instructor, Researcher and Engineer („Feuerwehrmann, Ausbilder, Forscher und Techniker“) sprachen sowohl Ausbildner diverser Feuerwehrschulen, Führungskräfte verschiedenster Feuerwehren sowie Wissenschaftler und Techniker, die unterschiedlichste Aspekte von Brandeinsätzen untersuchen, seien es die technischen Gegebenheiten bei Gebäudebränden oder die Gesundheitsgefährdungen für Einsatzkräfte.

Christoph Gruber, in der Feuerwehr Krems für die Ausbildung (Fortbildung) zuständig, war zum zweiten Mal nach Polen 2014 bei dieser hochkarätigen Veranstaltung eingeladen. In diesem Jahr war er mit einem Vortrag über einen Wohnungsbrand in Krems im Februar dieses Jahres vertreten, bei dem aus drei verschiedenen Perspektiven Videoaufnahmen erstellt wurden. Durch eine Synchronisation dieser Aufnahmen können gut die Wechselwirkungen zwischen den Maßnahmen der Einsatzkräfte und der Brandentwicklung studiert werden (siehe das entsprechende Video). Die Präsentation und die gezeigte Leistung der Einsatzkräfte stieß bei den Anwesenden auf großen Anklang. Dadurch konnte der hohe Ausbildungsstand und die professionelle Brandbekämpfung bei der Feuerwehr Krems eindrucksvoll in einem internationalen Expertenfeld präsentiert werden. Die Zuhörer waren äußerst interessiert an der Arbeit der Kremser Feuerwehr und sahen einige der verwendeten Techniken und Taktiken erstmalig.

Weitere Präsentation der aus Australien, Deutschland, Frankreich, Kanada, Kroatien, Schweden, der Schweiz, den USA und anderen Ländern zusammengekommenen Expertinnen und Experten befassten sich mit Fragen des richtigen Verhaltens von Führungskräften, verschiedenen Optionen der Brandbekämpfung und des Löschwassermanagements, der Druckbelüftung, dem Brandverhalten von Flugzeugen, der Prävention von Krebserkrankungen von Feuerwehrleuten, richtigen Evakuierungsstrategien,  der Aufrechterhaltung des Ausbildungsstandes von Feuerwehrmitgliedern, der Regulierung des Brandrauchs, Bränden von Gebäuden mit tragenden Holzkonstruktionen, der Rettung von Menschen mit Behinderungen oder auch den Veränderungen der Materialeigenschaften bei der Brandbekämpfung.

Auf der Liste an prominenten Rednern fand sich etwa Dr. Michael Reick, Patentinhaber des Mobilen Rauchverschlusses. Eine detaillierte Liste der Vorträge mit Inhaltsangaben der Präsentation kann hier eingesehen werden.
Christoph Gruber stand in regem Austausch mit den anwesenden Spezialisten und wird das in den Gesprächen und bei den Präsentationen gewonnene Wissen in den Ausbildungs- und Übungsdienst der Feuerwehr Krems einbringen.

Abgerundet wurde der Kongress durch ein Rahmenprogramm mit gesellschaftlichen Events.

Christoph Gruber nahm die Gelegenheit zu einem Besuch einer Ausbildungseinheit bei der Feuerwache 63 der Feuerwehr Ottawa, bei welcher der Kremser Feuerwehrkamerad Martin Appelt als Leutnant tätig ist, wahr.

Großer Dank gilt den Veranstaltern dieser Konferenz, der Ottawa Professional Fire Fighters Association (IAFF Local 162), den Ottawa Fire Services, dem National Research Council of Canada und der Society of Fire Protection Engineers sowie der Carleton University Ottawa.