Atemschutzausbildung der Stufe 5 absolviert

von Franz Ilkerl IIIZuletzt am Montag, 20. Juni 2016 geändert.
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Am Samstag, den 4. Juni 2016, nahmen 5 Mitglieder der Feuerwehr Krems (2xFW Hauptwache, 2xFW Rehberg, 1xFW Gneixendorf) die Herausforderung an und besuchten die vom Verein „Ready4fire“ angebotene Heißausbildung in einer feststoffbefeuerten Wärmegewöhnungsanlage zur Atemschutzausbildungsstufe 5 in Amstetten.

Um 06:30 Uhr begaben sich die Kameraden gemeinsam zum Übungsort. Nach einem einstündigen Theorievortrag über effektives Bekämpfen von Bränden im Inneren von Gebäuden und anschließender Sicherheitsunterweisung fuhren alle gemeinsam zum Übungsgelände etwas außerhalb von Amstetten. Dort angekommen fand eine kurze Einweisung, gefolgt von einem Gruppenfoto und der Einteilung der jeweiligen Atemschutztrupps für die anschließende Ausbildung statt. Nach der Einteilung ging es direkt mit der Ausbildung los. Ausgerüstet mit den Atemschutzgeräten stapften die Kameraden der FF-Krems in Richtung des für die Heißausbildung frisch angeheizten Containerdorfs. Nach Zuteilung eines erfahrenen Trainers und penibler Kontrolle der Ausrüstung und Bekleidung konnte es losgehen.
Im Inneren des Containerdorfs war unter „Nullsicht“ ein kleiner, aber anspruchsvoller Hindernisparcours zu überwinden. Dabei wurde speziell auf die Kommunikation innerhalb des Trupps geachtet. Hindernisse wurden genau beschrieben und gemeinsam überwunden. Anschließend war eine Personensuche durchzuführen, welche durch die extrem geringe Sicht sehr anspruchsvoll war. Nach Öffnen einer Tür wurde das Prinzip der „Hydraulischen Ventilation“ unter realen Bedingungen vorgezeigt. Dabei wird ein Hohlstrahlrohr vor ein geöffnetes Fenster gehalten und mit einem möglichst breiten Wasserkegel nach draußen gesprüht. Hierbei wird die Injektorwirkung des Wasserkegels genutzt, um den Raum rauchfrei zu bekommen und unter stark verbesserten Sichtbedingungen schneller und effektiver eine Brandbekämpfung oder Personensuche durchzuführen.
Zu guter Letzt wurde der Brandraum (Raum, in dem sich der Brandherd befindet) betreten. Dies war ausschließlich in stark gebückter Haltung möglich, da die Temperatur weiter oben einfach zu hoch gewesen wäre. Im Brandraum wurde zusätzlich zu der Erfahrung eines „Richtigen Feuers“ das effektive Niederschlagen der Flammen mit gezielter Wasserabgabe gelehrt. Dabei zeigte sich, dass schon wenig Wasser genügt, um der Flammen Herr zu werden, wenn man es denn richtig einsetzt. Nach Verlassen des Übungscontainers erklärte der speziell geschulte Trainer, wie die Ausrüstung und Brandschutzuniform nach einer Brandbekämpfung im Inneren richtig ausgezogen und abgelegt wird. Dies ist ein sehr wichtiger Teil der Einsatzhygiene, da es dabei um die Vermeidung der Berührung der mit Brandrauch kontaminierten Bekleidung und Ausrüstung geht. Brandrauch enthält viele hochgradig giftige Stoffe, die für den Menschen stark gesundheitsschädlich sind.


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Anschließend legten die Kameraden eine kurze Verschnaufpause ein. Frisch gestärkt und nach ausreichlicher Wasseraufnahme ging es mit einem Hohlstrahlrohrtraining weiter. Dabei wurden Hohlstrahlrohre verschiedener Hersteller vorgezeigt und deren Einsatz geübt. Die richtige Bedienung eines Holstrahlrohrs kann entscheidende Auswirkung auf den Einsatzerfolg haben.  

Nach Abschluss des Strahlrohtrainings begaben sich die Kameraden noch einmal zu deren Uniformen, legten diese an und nahmen die Pressluftatmer auf. Der zweite Durchgang stand am Programm. Der maßgebende Unterschied zu dem vorhergehenden Durchgang war, dass diesmal unter realsten Bedingungen, lediglich ausgestattet mit einem Angriffsbefehl und einer Angriffsleitung eine Personensuche mit Zeitbeschränkung und eine effektive Brandbekämpfung durchzuführen war.

Nach erfolgreicher Absolvierung wurde noch einmal das richtige Ablegen der kontaminierten Ausrüstung durchgeführt.

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Geschafft und erschöpft, aber um einige Erfahrungen reicher konnten die Kameraden der FF Krems um ca. 14:30 Uhr die Heimreise antreten.

Der Einsatz von Atemschutzträgern ist, speziell im städtischen Bereich, bei der Abwicklung eines erfolgreichen Einsatzes, nichtmehr wegzudenken. Darum legt die Freiwillige Feuerwehr Krems besonderes Augenmerk darauf, das hohe Ausbildungsniveau zu halten und zusätzlich noch zu steigern, um der Bevölkerung unserer Stadt den bestmöglichen Schutz bieten zu können.

Siehe auch die Berichterstattung des Vereins "Ready4fire".