von Text: Lars Hintenberger, Thomas Wechtl, Fotos: Christoph Gruber, Dominik KormesserZuletzt am Montag, 1. November 2021 geändert.
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Rund um den Nationalfeiertag fand die erste Praxisübung zum Thema Brandbekämpfung im Freien statt. Die Übung wurde in zwei Teilen abgehalten, welche aufeinander aufbauten. 14 Teilnehmer der Feuerwehr Krems sowie drei Mitglieder der Waldbrandgruppe Paudorf nahmen an der Ausbildung teil.
Die theoretischen Grundlagen wurden den Teilnehmern bereits während des ersten Lockdowns in Form von Videos erklärt, welche mit der Einladung nochmals ausgesendet wurden. Daher konnte auf einen Ausbildungsteil im Schulungsraum verzichtet werden. Dennoch mussten die Teilnehmer auch die Kenntnisse über den theoretischen Hintergrund beweisen. Hierzu wurden Lückentexte entworfen, welche im Zuge des ersten Teils der Übung vervollständigt werden mussten.
Der erste Teil wurde am Abend des 25. Oktober 2021 im Bereich des Kremser Kreuzberges im Stationsbetrieb durchgeführt. Die Stationen beschäftigten sich mit den Themen Löschaufbau, Handwerkzeuge und Wassergasse. Als zusätzliche Herausforderung mussten die Teilnehmer einen Rundweg von ca. 3 Kilometer in vollständiger Einsatzbekleidung und mit der notwendigen Verpflegung bewältigen.
Nach einer kurzen Einweisung in der Fahrzeughalle, besetzten die Mitglieder die bereitstehenden Fahrzeuge und verlegten zu Start- und Zielpunkt des Rundweges, zum Aussichtspunkt Wachtbergstraße. Von dort aus gingen die Teilnehmer in zwei Gruppen den Rundweg und somit in den Stationsbetrieb. Die Orientierung von Station zu Station erfolgt anhand von Koordinaten oder Wegbeschreibungen.
"Die Herausforderung im Marsch zu den Stationen war, die Gruppe zusammen zu halten, die angegebenen Koordinaten per Landkarte, Bussole und Google Maps zu erreichen. Das Gelände welches teilweise steil bergauf ging, simulierte dazu auch noch die realen Bedingungen den Weg zu einem Brand in erhöhten Lagen. Ziel war es, die Kräfte so gut wie möglich einzuteilen, um auch den Marsch zwischen den Stationen erfolgreich und ohne Erschöpfungsverletzungen zu meistern." so das Feedback eines Teilnehmers.
Am zweiten Tag, unserem Nationalfeiertag, mussten die Teilnehmer zwei Einsatzübungen abarbeiten. Hierbei ging es vor allem darum, die erworbenen Kenntnisse des Vorabends zu festigen und anzuwenden. Im Rahmen der ersten Übung mussten die Teilnehmer nach einer kurzen Einweisung im Bereitstellungsraum wieder anhand von Koordinaten und einem Kartenausschnitt die Einsatzstelle finden. Anschließend brach Last 6 mit vier Einsatzkräften zur ersten Lagefeststellung auf. Am Einsatzort angekommen wurde festgestellt, dass es sich um einen Brand von Unterholz in einem Waldstück handelt, wobei ein Forstarbeiter durch die Brandausbreitung eingeschlossen wurde. Rasch wurden die restlichen Einsatzkräfte an die Einsatzstelle beordert und mit der Menschenrettung und Brandbekämpfung begonnen. Hierzu wurden zwei Gruppen gebildet. Die erste Gruppe baute von Last 6 aus einen Ankerpunkt auf und begann mit dem Löschangriff. Die zweite Gruppe rüstete sich mit dem Handwerkzeugen (Löschrucksack, Feuerpatsche und Multitool Gorgui) sowie einen Tragetuch zur Menschenrettung aus. Nach ca. 30 Minuten waren alle Übungsziele erreicht und es konnte mit der Nachbesprechung und dem Herstellen der Einsatzbereitschaft begonnen werden.
Nach der ersten Übung stand eine verdiente Pause auf dem Programm. Da eine Brandbekämpfung im unwegsamen Gelände eine besondere Herausforderung darstellt, ist es wichtig auch ausreichend Pausen zu machen. Die Teilnehmer konnten ihren Hunger und Durst mit der Kaltverpflegung stillen und sich ein wenig erholen. Am Ende der Pause erfolgte die Einweisung der Teilnehmer in die zweite Einsatzübung und das neuerliche Besetzen der Fahrzeuge.
Die zweite Einsatzübung stellt die Teilnehmer vor mehrere Herausforderungen. Der Einsatzort musste wieder anhand von Koordinaten gefunden werden. Das Einsatzgebiet stellte sich als sehr schwer zugänglich heraus. Angenommen wurde ein Flächenbrand unterhalb der Braunsdorfer Warte. Nach der ersten Lagefeststellung wurden wiederum zwei Teams gebildet. Team 1 machte sich wieder mit Handwerkzeugen zur Brandbekämpfung auf. Team 2 baute den Ankerpunkt auf und begann die Brandbekämpfung mit D-Rohren. Zur Aufrechterhaltung der Wasserversorgung wurde ein vorgefundener IBC-Container (1000 Liter Fassungsvolumen) benützt. Solche Behältnisse werden von Winzer und Förster gerne als Wasserspeicher verwendet. Diese gilt es im Einsatzfalle ebenfalls zu auszunutzen. Die Pumpe des Löschaufbaus wurde kurzer Hand ausgebaut und mit der Saugstellenausrüstung beim Container in Stellung gebracht. Nach ungefähr 40 Minuten konnte diese Übung beendet werden, da alle Übungsziele erreicht waren. Die anschließende Nachbesprechung direkt im Einsatzgebiet rundete die Übung ab.
Nach dem gemeinsamen Aufräumen des Übungsortes, dem Einrücken und Herstellen der Einsatzbereitschaft wurde im Florianistüberl der Hauptwache noch eine ausführliche Feedbackrunde durchgeführt und die Erkenntnisse der beiden Halbtage reflektiert.
20 Einsatzkräfte der Feuerwehr
1 Kleinlöschfahrzeug
2 Mannschaftstransportfahrzeuge
1 Tanklöschfahrzeug
2 Versorgungsfahrzeuge
1 Wechselladefahrzeug
FW Gneixendorf
FW Hauptwache
FW Rehberg
FF Höbenbach
FF Krustetten
FF Meidling im Tal