Nach 20 Jahren im Dienst - Totalumbau der Bezirksalarmzentrale Krems

von BAZ-TeamZuletzt am Donnerstag, 16. Dezember 2021 geändert.
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„Notruf Feuerwehr, wo genau ist der Notfallort?“

Das wird die erste Wortmeldung sein, die Sie von unserer Disponentin oder unserem Disponenten hören werden, wenn Sie den Feuerwehrnotruf 122 wählen.

Die durchgehend besetzte Notrufannahmestelle steht den rund 81.000 Einwohnern des Bezirkes Krems (Krems-Stadt und Krems-Land) unter der Notrufnummer 122 bei Verkehrsunfällen, Bränden, Unwettern und vielen anderen Notsituationen zur Verfügung. Jährlich nimmt die Alarmzentrale rund 2.000 Notrufe und 10.000 Telefonate entgegen, alarmiert rund 5.000 Einsätze und betreut 122 Freiwillige- bzw. Betriebsfeuerwehren.

2021 war es nach 20 Jahren Betrieb am Standort Austraße 33 so weit: die Bezirksalarmzentrale Krems wurde von Grund auf erneuert, und konnte schließlich am 16. Dezember 2021 seiner Bestimmung (zurück) übergeben werden.

An der Finanzierung des Projektes beteiligten sich die Stadt Krems an der Donau, das Bezirksfeuerwehrkommando Krems und die Freiwillige Feuerwehr Krems an der Donau, sowie dankenswerterweise die Fa. Leiner, die sich mit einer Couch und Co. für den Rückzugsbereich des diensthabenden Personals einstellte.

Ein zehnköpfiges Projektteam plante rund zwei Jahre an der kompletten Neukonzeptionierung des Dienstzimmers, welches dem aktuellen Stand der Technik entspricht und dem diensthabenden Personal die Zeit ihres Dienstes deutlich mit diversen Annehmlichkeiten verbessert. Zahlreiche Firmen wurden kontaktiert und deren Angebote evaluiert bis die endgültigen Entscheidungen zu den Vergaben der Aufträge getroffen wurden. In den Planungsbesprechungen halfen unter anderem 3D-Modelle, um ein besseres Gefühl entwickeln zu können, wie das sogenannte Dienstzimmer zukünftig aussehen soll. 

Als Hauptakteur der zugezogenen Firmen zeichnete sich sehr bald schon eine Leitstellentischlerei aus Niederösterreich mit EU-weiten Referenzen ab, welche mit der Umsetzung des Konzeptes beauftragt wurde. Mit Rat und Tat standen sie uns zur Seite und ließ ihre langjährige Erfahrung in die Planung der Räumlichkeiten einfließen. Die entgegenkommende Art und Weise trug zu einem reibungslosen Ablauf und einem äußerst angenehmen Arbeitsklima bei.  

Neben der effizienten Gestaltung des Bereiches für die hauptamtlichen Kräfte, wurde auch Fokus auf den ehrenamtlichen Abschnitt gelegt. Beispielsweise übernimmt ein Zivildienstleistender nunmehr die Rolle der Telefonvermittlung und des Portiers. Ebenso tritt Dieser als erster in den Kontakt mit den Parteien am Haupteingang. Der diensthabende Disponent kann zwischen zwei identischen Einsatzleitplätzen wählen, von denen er aus die Notruf- und Einsatzbearbeitung durchführt, das normale Tagwerk verrichten, sowie über diverse Infomonitore das Geschehen im Umfeld im Auge behalten. 

Eine Technikwand dient als Rückfallebene und beinhaltet mehrere technische Einrichtungen, um neben einem Notbetrieb auch das Ablesen ausgelöster Brandmeldeanlagen und div. haustechnischer Alarme zu ermöglichen. In einem dezent abgetrennten Pausenbereich bietet eine Sitzgelegenheit mit Tisch samt Blick auf einen Fernseher eine Rückzugsmöglichkeit für diensthabende Disponenten. 

Jeder Disponent verfügt über ein Personalfach, welches er mit einem persönlichen Schlüssel versperren kann. Hier finden beispielsweise Hausschuhe, das persönliche Headset und weitere Habseligkeiten ihren Platz. 

Die Farbgebung, unter dem Motto “alles aus einem Guss”, vermittelt durch ein durchgängiges Farbkonzept die Atmosphäre eines professionellen und doch noch wohnlichen Arbeitsumfeldes, welches sich positiv auf das Arbeitsklima auswirkt. 

Ein durch ein ebenfalls heimisches Planungsbüro ausgearbeitetes Beleuchtungskonzept trägt zu einer angenehmen Lichtverteilung im Raum bei und kann, je nach Bedarf, auf mehrere Lichtstimmungen eingestellt werden. 

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Details

 

Rückblick

Das bereits seit rund 20 Jahren im Betrieb befindliche Dienstzimmer konnte mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit von einer ebenso großen Vielzahl wie Vielfältigkeit an Einsätzen und Großlagen berichten. Die damalig dem Stand der Technik geplante und eingerichtete Räumlichkeit stach vor allem durch das an die Raumform angepasste Dienstpult hervor. In diesem sich durch den Raum ziehenden Korpus fanden Verkabelungen von Haustechnik, TUS-Leitungen, Strom, Computer, Netzwerk und Verbindungen zum Alarmierungssystem ELDIS III Platz. Bei größeren Lagen konnten aufgrund der Länge mehrere Disponenten Meldungen entgegennehmen, priorisieren und dem Haupt-Disponenten zur Alarmierung und weiteren Bearbeitung weiterreichen. Mit der Zeit und dem technischen Fortschritt änderte das Dienstpult nach und nach seine Form, bis es schlussendlich am Beginn der Entkernung vollständig zurückgebaut wurde.