Nasser Jahresabschluss für die Feuerwehr Krems

von Thomas Wechtl und Christoph GruberZuletzt am Montag, 2. Jänner 2023 geändert.
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Die letzten Einsätze des Jahres waren für die freiwilligen Einsatzkräfte der Hauptwache etwas kurios. Am 27.12. war ein Hydrant in Weinzierl geborsten und setzte in einem angrenzenden Wohnblock den Keller teilweise unter Wasser. Am Silvesterabend wurden die Einsatzkräfte der Feuerwehr Krems in den Stadtteil Lerchenfeld gerufen, wo ein druckvoller Wassereintritt die Mannschaft beschäftigte. In der Neujahrsnacht meldete eine Brandmeldeanlage eines Kremser Betriebes einen Brandalarm. Beim Betreten des betroffenen Bereiches, stand die Mannschaft teils knöcheltief im Wasser.

Aber erst mal mal der Reihe nach. 

Gegen 1 Uhr morgens am 27.12.2022 wurden die Mannschaften der Feuerwehr Krems mit einem Meldebild aus dem Bett geholt, welches von wenig bis extrem alles bedeuten kann. "Wassergebrechen auf Baustelle!" (siehe auch das Alarmierungsprotokoll).

Etwas verschlafen, doch voller Tatendrang rückte bereits kurze Zeit später ein Hilfeleistungsfahrzeug in Richtung Stadtteil Weinzierl aus. Doch entgegen der Erwartungen einen minimalen Wasserschaden vorzufinden, empfing ein geborstener Hydrant, die Einsatzkräfte. Der genaue Schaden war zuerst nicht ersichtlich, da der Hydrant mit Schalungsbrettern vernagelt war. Mit beherzten Griffen, dafür klatschnass, zogen die Einsatzkräfte den Verschlag vom Wasserspender und stellten fest, dass es den kompletten Flansch abgerissen hatte. Doch zum Glück war die Absperrvorrichtung noch intakt, sodass der Hydrant rasch verschlossen werden konnte.  Jedoch kam es durch die abschüssige Einfahrt dazu, dass sich das Wasser in Richtung angrenzenden Wohnblock und dessen Keller auf den Weg gemacht hatte und diesen nun besetzte.

Doch das ausgerückte Team der Feuerwehr rückte dem Kellersee mit Tauchpumpen, Besen, Nasssauger und Feuchtraumschiebern zu Leibe. Unterstützt wurden die Einsatzkräfte von den ebenfalls etwas verschlafenen Hausbewohnern.  Doch in der Not helfen alle zusammen, die Versorgung mit Getränken stand innerhalb von Minuten und bereits nach etwas mehr als 2 Stunden war auch der letzte Zentimeter Wasserstand geschafft. Die dankbaren Bewohner begaben sich zur Nachtruhe und die Einsatzkräfte der Feuerwehr versorgten das gebrauchte Material, packten frische Schläuche auf die Fahrzeuge auf und begaben sich ebenfalls gegen 4 Uhr morgens bei ihren Liebsten zur Nachtruhe. 

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In einem Wohnhaus in Krems Lerchenfeld kam es in den frühen Abendstunden des 31. Dezember 2022 zu einem massiven Wasseraustritt. Aus der Hauptzuleitung schoss Wasser fingerdick in den Keller. Die Hausverwaltung bat um Unterstützung der Feuerwehr Krems, welche kurz nach dem Alarm mit einem Hilfeleistungfahrzeug ausrückte (siehe auch das Alarmierungsprotokoll).

Beim Eintreffen der Einsatzkräfte, wurden diese bereits von einem Installateur erwartet, welcher aber aufgrund des spritzenden Wassers die Türe zum betroffenen Raum nicht öffnen konnte. Von der anwesenden Hausverwaltung, waren Sickerschächte geöffnet worden und das austretende Wasser konnte großteils rasch abfließen. 

 

Ausgerüstet mit Wathosenanzügen, betraten zwei Einsatzkräfte den Technikraum und konnten rasch den Wasseraustritt soweit eindämmen, dass sowohl der Installateur, als auch ein Mitarbeiter des Wasserwerks den Schaden fachmännisch begutachten konnten.

Nach kurzer Unterstützung durch die Feuerwehr, wurde die Einsatzstelle an das Fachpersonal übergeben und die fünf ausgerückten Mitglieder der Hauptwache konnten wieder in die Zentrale einrücken.

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Kurz nach vier Uhr morgens schrillten erneut die Alarmempfänger der Einsatzkräfte, welche in der Silvesternacht gerade zu Bett gingen, oder vielleicht sogar noch wach waren.

Meldebild: Brandmeldealarm in Kremser Betrieb (siehe auch das Alarmierungsprotokoll).

Am Anfahrtsweg überprüfte die ausgerückte Mannschaft routinemäßig die Atemschutzgeräte, um im Ernstfall schnellstmöglich eingreifen zu können. Nach einigen Telefonaten und warten auf den Besitzer des Betriebes, konnte doch ohne Schaden am Eingang Zutritt erlangt werden. Zuvor erkundete ein Trupp das Gelände, ob ein Gefahrengeschehen von außen ersichtlich wäre.  Da dies nicht der Fall war, wurde auf den Besitzer gewartet.

Der Erkundungstrupp stellte beim Betreten fest, dass sich der Melder im Untergeschoss befindet und kontrollierte den Bereich. Nachdem die letzte Stufe in den Keller genommen wurde und es sich unter den Stiefeln plätschernd anhörte, war klar, neben dem Brandmeldealarm musste sich auch ein Wassergebrechen zugetragen haben. Der Melder war danach rasch entdeckt. Rot Blinkend machte er auf sich aufmerksam und tropfte klatschnass aus allen Öffnungen. So konnte man rasch Entwarnung an die Bezirksalarmzentrale melden.

"Kein Brandalarm, dafür Wassergebrechen im Gebäude. Wir erkunden weiter" (siehe auch das Alarmierungsprotokoll).

Nach einigen Minuten konnte auch die defekte Maschine gefunden und direkt das Wasser abgedreht werden. Aufgrund der Größe des Gebäudes und der Tatsache, dass der Liftschacht im Keller vollgelaufen war und sich der Wasserausbruch im Erdgeschoss befand und auch hier der Boden großflächig nass war, beschlossen die Einsatzkräfte die ausgerückte Drehleiter in die Wache zurückzuschicken und die Mannschaft mit einem Hilfeleistungsfahrzeug, welches für Schadensereignisse aller Art konzipiert ist anzufordern.

Ausgerüstet mit Tauchpumpen, Schläuchen und Nasssauger, machten sich die Einsatzkräfte daran der ausgetretenen Flüssigkeit zu Leibe zu rücken. Doch zuvor musste der Lift gehoben werden, um im Schacht die Tauchpumpe zu versenken. Als alle Schritte zum Abpumpen erledigt waren, kam auch der zuständige Techniker des Betriebes zum Lokalaugenschein und nach einem Rundgang im Gebäude mit Begutachtung der gesetzten Schritte übergab der Einsatzleiter der Feuerwehr den Betrieb wieder an den Besitzer und Techniker, welche vor Ort blieben, um die Pumpen und den sinkenden Wasserstand zu beobachten.

(c) FF Krems (Wechtl)(c) FF Krems (Wechtl)

Die Mannschaft der Feuerwehr rückte kurz vor sechs Uhr morgens von der Einsatzstelle ab und stellte die Einsatzbereitschaft wieder her. 

 

 

 


Eingesetzte Kräfte:

21 Einsatzkräfte der Feuerwehr

1 Drehleiter
3 Hilfeleistungsfahrzeuge
1 Tanklöschfahrzeug

FW Hauptwache