Im Stadtgebiet von Krems wurden am Montagnachmittag die letzten Hochwassereinsätze entlang der Donau und des Krems-Flusses abgearbeitet. Angespannt bleibt die Lage in Hadersdorf am Kamp: Dort war auch am heutigen Montag ein Black Hawk des Bundesheeres im Einsatz, um einen Damm zu sichern. 85 Häuser und 60 Wohnungen im Norden von Hadersdorf bleiben evakuiert.
Der sonst recht kleine Gschinzbach nördlich von Hadersdorf bereitet den Einsatzkräften der Feuerwehr seit Sonntagnachmittag große Probleme. Der Naturdamm, der den Bach seitlich begrenzt, stieß an seine Belastbarkeitsgrenze. Außerdem sorgten die starken Niederschläge dafür, dass das Erdreich zusehends aufgeweicht wurde.
Um den Damm zu sichern, war auch am Montag ein Black Hawk-Hubschrauber des Bundesheeres im Einsatz. Er deponierte mit Schotter befüllte Bigpacks entlang des Naturdamms, um diesen zu stabilisieren. Der Hadersdorfer Bürgermeister Heinrich Becker zeigte sich am späten Montagabend zuversichtlich, dass „die ergriffenen Maßnahmen den gewünschten Erfolg bringen werden.“
Sollte der Damm wider Erwarten nachgeben, ist ebenfalls vorgesorgt. KHD-Züge aus den Bezirken Gänserndorf und Wiener Neustadt bzw. Oberösterreich errichteten noch am Sonntag eine Verteidigungslinie, bestehend aus 3.500 Sandsäcken. Der Wall ist bis zu einem Meter hoch und soll die angrenzende Siedlung schützen. „Diese bleibt vorerst evakuiert“, so Bürgermeister Becker.
„Ein großer Dank gilt den Hunderten Feuerwehrfrauen und Feuerwehrmännern, die teilweise schon seit der Vorwoche im Einsatz sind, außerdem den Disponenten in der Bereichsalarmzentrale Krems, die täglich hunderte Telefonate entgegengenommen und die Einsätze disponiert haben“, sagt Bezirksfeuerwehrkommandant Martin Boyer.
Für eine Entwarnung sei es noch zu früh, so Boyer. Da und dort habe sich die Lage mit Wochenbeginn aber deutlich entspannt - insbesondere im Stadtgebiet von Krems. „Die großen Mengen an Donau-Schlamm sind allerdings problematisch, weshalb wir schon heute damit begonnen haben, erste Straßen davon zu befreien“, sagt der Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Krems, Gerhard Urschler.
Der Zivilschutzalarm für Teile von Krems wurde aufgehoben. Der mobile Hochwasserschutz bleibt vorerst aufgebaut, ebenso der Dammbalkenverschluss bei Förthof. Das heißt, dass zunächst auch die B3 gesperrt bleibt. „Hervorzuheben ist, dass sich der Großteil der Kremserinnen und Kremser an die verordneten Maßnahmen gehalten hat“, so Urschler.
Im Bezirk Krems waren am Montag 63 Feuerwehren mit 1.000 Helferinnen und Helfern und 160 Fahrzeugen im Einsatz.