Belastungsprüfung einer zweiteiligen Schiebleiter

von Zeugmeister-Team FF Krems/DonauZuletzt am Sonntag, 6. Dezember 2015 geändert.
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Nachdem die Feuerwehr Krems am 28. November 2013 erfolgreich eine Menscherettung über zwei Schiebleitern (siehe Einsatzbericht) durchgeführt hat, gab es einige Skeptiker welche die Sicherheit dieser Lösung nachträglich in Frage stellten.

Auf der Suche nach einer Antwort, welche restlos auch den letzten Skeptiker überzeugen sollte, kam die Idee eines Belastungsversuchs auf. Der Versuch sollte eine zweiteilige Schiebleiter (8m), auf die maximale Länge ausgezogen, bis zu deren Bruchlast belasten. Als stetig schwerer werdendes Belastungsgewicht wurde ein IBC-Container gewählt. Dieser wurde während des Tests kontinuierlich mit Wasser gefüllt.

Ausgangssituation: gut zu erkennen der bereits bestehende Knick rechts neben der MitteVersuchsanordnungDas Belastungsgewicht wurde anschließend gewogen - es sind exakt 264kg


Für den Versuch wurde die Leiter beidseitig entsprechend hoch gelagert, um bei der zu erwartenden Durchbiegung keinen vorzeitigen Bodenkontakt zu erlangen. Bei einem Gewicht von 264 kg (der gefüllte Container wurde nach Abschluss des Tests abgewogen) gab die Leiter nach. Die Durchbiegung vor dem Bruch war jedoch bereits so hoch, dass im Ernstfall wohl kaum jemand auf die Idee kommen würde eine Leiter so weit zu belasten.
 

Das verwendete Testobjekt, eine regulär im Feuerwehrdienst verwendete 8-metrige zweiteilige Schiebleiter, wurde während eines Einsatzes schwer beschädigt und in weiterer Folge ausgeschieden. Die Leiter ist - auf Maximallänge ausgezogen - umgefallen und dabei deformiert worden. Ein Teil dieser Deformation lässt sich rechts neben der Mitte beim Ausgangsbild erkennen. Die Leiter ist in weiterer Folge in diesem Bereich gebrochen. Eine intakte Leiter hätte unter Umständen noch eine höhere Belastung ausgehalten.