Samstag, 31. Mai 2008

Neue Geräte zur Brandbekämpfung

von Gerhard Urschler, Robert Simlinger und Christoph Gruber

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Zuletzt am Mittwoch, 1. August 2012 geändert.

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Freiwillige Feuerwehr Krems/Donau - Neue Geräte zur Brandbekämpfung

Es ist der ureigenste Einsatz der Feuerwehr, und sicherlich auch der gefährlichste: der Brandeinsatz. Genauer noch der Innenangriff. Dies bedeutet, dass Feuerwehrmänner geschützt mit modernster Schutzbekleidung und umluftunabhängigen Atemschutzgeräten in ein brennendes Objekt begeben und das Feuer direkt bekämpfen.

Freiwillige Feuerwehr Krems/Donau - Neue Geräte zur Brandbekämpfung

Dieser Einsatz birgt zwar einige Risken, aber nur mit dieser Taktik ist es möglich, eine eingeschlossene Person in der knappen Zeit zu retten! Als Nebenerscheinung lassen sich damit zusätzliche Schäden auf das Minimum zu beschränken und effektiv zu löschen. Bereits im Vorjahr startete in der Feuerwehr Krems die Ausbildungsserie: "Sicherheit im Innenangriff" um den Feuerwehrmitgliedern die Gefahren nahezubringen, und die effektiven Gegen- und Schutzmaßnahmen zu schulen und zu üben.

Nachdem alle Kremser Feuerwehrmänner freiwillig und unentgeltlich ihrem Dienst nachkommen, ist eine dem Stand der Technik entsprechende Ausrüstung nur recht und billig. Wichtig ist hierbei, dass die Gerätschaften in der gesamten Feuerwehr Krems gleich zu bedienen sind. Ein Mitglied der Feuerwache Egelsee muss genauso mit dem Strahlrohr der Feuerwache Hollenburg umgehen können wie mit seinem Eigenen: eine Feuerwehr, eine Ausrüstung, eine Ausbildung.

Die neuen Hohlstrahlrohre erlauben Brandbekämpfung<br>am aktuellen Stand der TechnikEndlich wieder genügend ReservematerialFinanzstadtrat Hagmann lobt die Arbeit der Freiwilligen
Aus diesem Grund wurden nun 32 moderne Hohlstrahlrohre vom Hersteller AWG angeschafft, welche nun einheitlich auf allen 14 Löschfahrzeugen der Feuerwehr Krems stationiert werden.

Da auch die Vorräte an Schlauchmaterial sich dem Ende zuneigten, war hier auch eine Nachbeschaffung dringend notwendig. Auch hier wurde der Markt begutachtet, ob es nicht Alternativen gibt. Es fanden sich die C-Schläuche im Format C42. Diese Schläuche sind zwar nur um 1 Zentimeter dünner als ihre Vorgänger, lassen sich aber extrem leicht und angenehmer handeln als das Standardmodell. Anfangs gab es Skepsis, ob diese Schläuche tatsächlich alle Anforderungen erfüllen, doch mehrere praktische Tests überzeugten vom Gegenteil. Um alle Löschfahrzeuge auszustatten und Reserven zu bilden wurden hier insgesamt 5 km Schlauchmaterial beschafft.

14 Löschfahrzeuge stehen im Stadtgebiet verteilt<br>für den Brandeinsatz zur Verfügung.Die 3 Größten! Tank Rehberg, Tank 3 Krems und Tank Egelsee

Aber nicht nur das Aufbringen des Löschwassers auf den Brandherd ist wichtig für den effizienten Feuerwehreinsatz (dafür sind diese Strahlrohre und Schläuche zu verwenden), sondern das Wasser muss auch mit entsprechenden Druck gepumpt werden. Hierfür werden unter anderem auch Tragkraftspritzen verwendet. Nachdem die Spritzen der Feuerwachen Stein und Thallern bereits über 35 Jahre alt waren, und nicht mehr zuverlässig arbeiten, wurden 2 moderne Geräte vom Hersteller Rosenbauer als Ersatz beschafft.

Freiwillige Feuerwehr Krems/Donau - Neue Geräte zur Brandbekämpfung

Feuerwehrkommandant Wolfgang Schön begrüsste die Zeug- und Fahrmeistergehilfen, Stadtrat Kommerzialrat Karl-Heinz Hagmann würdigte die Arbeit der Freiwilligen und bekräftigte die Absicht der Stadtverwaltung für eine nachhaltige Sicherheitspolitik in Krems. Insgesamt wurden 250 neue C-Schläuche, 32 neue Hohlstrahlrohre und 2 neue Tragkraftspritzen sowie Halterungen und diverse Armaturen im Wert von insgesamt €60.000 in Dienst gestellt. Das Land Niederösterreich wird dies voraussichtlich mit € 10.250 fördern, die Stadtgemeinde Krems hat einen Beitrag von € 20.000 geleistet, der restliche Anteil wird von der Feuerwehr selbst aufgebracht. Unschönes Detail: €12.000 müssen als Mehrwertsteuer an das Finanzministerium abgeführt werden...

Nach Rücknahme des alten Schlauchmaterials wurden auch die Mehrzweckstrahlrohre eingesammelt. Diese werden vom Zeugmeister nun geprüft und die dicht schliessenden wieder zum Teil ausgegeben. Auf jedem Löschfahrzeug werden in Hinkunft zwei C-Hohlstrahlrohre und ein C-Mehrzweckstrahlrohr sowie ein B-Mehrzweckstrahlrohr aufgepackt sein.

Die alten Strahlrohre und die alten C-Schläuche werden bei Bedarf für sportliche Betätigung ausgegeben. Es wird allerdings darauf hingewiesen, dass ein gelber Schlauch genauso für die Vorbereitung der Teilnahme an Feuerwehrleistungsbewerben verwendet werden kann...

Altes Schlauchmaterial, Schlauchbinden sowie<br>die alten Strahlrohre kommen retour...... neues wird aufgepacktKontrolle der Strahlrohre durch den ZeugmeisterAustausch der Schlauchbinden

Zeug- und Fahrmeister inspizierten anschliessend alle Fahrzeuge und dokumentierten die fehlenden Halterungen bzw. fehlende Ausrüstungsgegenstände. Diese werden in den kommenden Wochen nachgerüstet und eingebaut.

Hinweise:
Beschreibung des Schlauchmaterials
Die neue Hohlstrahlrohrgeneration
Vergleichstest C42 vs. C52
Neue Tragkraftspritze in Thallern